In der verbrannten Erde wächst jetzt eine weiße Blume

Gestern hat sich das Camp gefüllt. Viele Menschen mit Rucksack und voller guter Ideen sind angekommen. Ich hatte die schöne Aufgabe, sie zu begrüßen, ihnen das Camp zu zeigen und für das zu sorgen, was einem Willkommen dient. Hubert gesellt sich zu mir. Nachdem die Saiten aufgezogen sind, singen wir unter anderem Imagine von John Lennon. Zuletzt hatte ich das bei “fridays for future“ gesungen. Ein Lied, das Generationen überdauert. Ich denke an das Weltsozialforum in Mumbay vor einigen Jahren. Hier haben wir gemeinsam mit Gilberto Gil gesungen: Imagine all the people, living life in peace. You may say, I am a dreamer, but I am not the only one....

Nachmittags kommen Friedensaktivistinnen aus mehreren Staaten der USA an. Manche von ihnen gehören zu den “catholic workers“, ihr Friedensengagement hat sie schon einige Jahre Gefängnis gekostet. Sie beeindrucken mich. 

Heute ist Samstag, das Camp ist sehr belebt. Heute Abend werden mehrere hundert Menschen zu einem Konzert “Büchel atombombenfrei“ erwartet. Am Kreisel vor dem Haupteingang zum Militärstützpunkt finden Mahnwachen statt, Aktionen werden geplant und Workshops durchgeführt. 

Ich nehme an einem Workshop mit einer japanischen Schauspielerin teil. Wir erarbeiten eine Performance:

Als die Atombombe fiel

wurde der Tag Nacht

und die Menschen wurden Geister.


In einem eindrücklichen Text eines Hiroshima Überlebenden wird der Tag beschrieben, wie aus der normalen japanischen Stadt Hiroshima DAS HIROSHIMA wurde. 

Die Performance endet mit einem Lied:

Und jetzt regnet es. Die ausgetrocknete Erde bekommt ein wenig Feuchtigkeit.