Wetter und Menschen

Für heute sind Gewitterschauer angesagt. Schauer, kein Problem. Aber vor Gewittern auf freiem Feld habe ich Respekt. Wir starten bei schönstem Wetter durch eine Landschaft, die durch den Regen der letzten Stunden erquickt und erfrischt ist. 

Den zweiten Teil unserer Vormittagsetappe laufen wir durch kräftige Schauer. Wir sehnen uns nach einem trockenen, gastfreundlichen Ort und finden ihn in einer Pizzeria. Es ist der richtige Ort zur richtigen Zeit. Essen und Trinken ist bestens und wir lernen die türkisch-kurdische Großfamilie kennen, die die Gaststätte betreibt. Unser Gastgeber stellt uns stolz seine drei jugendlichen Kinder vor, zwei Mädchen, einen Jungen. Der Junge hat Trisomie 21. Und sein Schwager ist hier und dessen beide Töchter im Grundschulalter. Der Junge arbeitet tatkräftig mit, die Grundschülerinnen helfen ein wenig. Dazwischen spielen sie Stadt - Land - Fluß. Wir sind berührt davon, wie hier alle einen guten Platz haben und Integration und Teilhabe so selbstverständlich gelingt.

Gut gestärkt wandern wir weiter. Beim kleinen Dorf Nußbaum ist es ziemlich dunkel geworden, Donnergrollen ist zu hören. Wohin mit uns? Keine Gastwirtschaft weit und breit. Jedoch eine kleine Pilgerstation, mit Schutzhütte, Picknickbereich und einem Kühlschrank mit Getränken auf Spendenbasis.

Wir lernen einige rund um die Pilgerstation Engagierte kennen und Jonathan, einen vielleicht 7-jährigen Jungen. Wie gut, dass es sie gibt und diesen Ort. Gewitter kann kommen.

Doch das Gewitter kommt noch nicht. Irgendwann gehen wir weiter. Jonathan verabschiedet uns mit: Passt auf euch auf! Viel Glück!

Danke, liebe Leute von Nussbaum und von der Pizzeria. Passt auf euch auf. Viel Glück und Segen.

Wir kommen trocken und dankbar bei unserem Ziel für heute an. Hier hat es kräftig gewittert. Und auf unserem Weg kommt sogar noch die Sonne raus.